Im Bastei-Verlag erscheint seit dem 11.09.2018 die legendäre Heftromanserie „Dorian Hunter“, die zum ersten Mal unter dem Titel „Dämonenkiller“ in der Zeit von 1973 – 1977 erschienen ist.
Unter den Fans genießt die Serie Kultstatus und das ist doch ein guter Grund, einen ausführlichen Blick darauf zu werfen. Dies mache ich in der Kolumne „Ich und Dorian Hunter“ 14-täglich, kurz nach dem Erscheinen des jeweiligen Hefts und OHNE Spoiler!
Dorian Hunter 1: Im Zeichen des Dämonen
Ich bin Jahrgang 1978, kam also für den Dämonenkiller etwas zu spät auf diese Welt. Aus diesem Grund freue ich mich über das Reboot von Bastei, denn somit kann auch ich die Serie so genießen, wie sie einmal geplant war: als Heftroman. Das daran natürlich auch der Zaubermond Verlag beteiligt ist, möchte ich an dieser Stelle natürlich auch noch erwähnen. Dazu aber vielleicht an anderer Stelle mehr!
Da ich „genießen“ geschrieben habe, offenbart das natürlich eine gewisse Affinität zum Thema Grusel und Horror. Ich lese beides sehr gerne und sehr lange, außerdem schreibe ich selbst Stories in diesem Bereich.
Ich konnte es kaum erwarten, dass ich Band 1: Im Zeichen des Bösen in die Hände bekam. Es war übrigens exakt am 11.9.2018, also dem offiziellen Start der Serie. Viel interessanter ist aber wohl dieser Fakt: Ich habe das Heft in Rekordzeit gelesen. Deshalb schon an dieser Stelle: Ja, es ist verdammt spannend!
Ausgangspunkt der Geschichte ist der Drang des Protagonisten, unbedingt das Dorf Asmoda an der österreichisch-slowenischen Grenze zu besuchen. Dabei handelt es sich um ein Kaff am Ende der Welt, aber das ändert nichts an dem Wunsch von Dorian Hunter, dieses Dorf unbedingt in der Begleitung seiner Frau zu besuchen. Kurioserweise findet er sich dann in einem Bus mit anderen acht Reisenden aus aller Herren Länder wieder, die ebenfalls diesen Wunsch teilen…. Soviel zur Handlung, denn ich möchte die hervorragende Geschichte hier nicht spoilern.
Aus dieser Startsituation entwickelt sich dann eine wirklich extrem spannende und tatsächlich „gruselige“ Geschichte mit einer extremen Eigendynamik, die den Leser absolut in ihren Bann zieht. Das geschieht zuerst auf sehr perfide, minimalistische Weise, die dann immer mehr Fahrt aufnimmt und schließlich dann fulminant eskaliert.
Was ich persönlich sehr spannend fand, war die geradezu sparsame Charakterisierung des Titelhelden, die mich geradezu zu einer eigenen Vorstellung getrieben hat. Dies ist gegenüber anderen „ersten Bänden“ von anderen Serien relativ erwähnenswert.
Nicht minder erwähnenswert ist der knappe, nüchterne und deshalb sehr präzise Erzählstil des Autors Ernst Vlcek, der hervorragend in den „Hochtempo“ Passagen von Band 1 zur Geltung kommt – die gibt es dort nämlich zuhauf und sie machen wirklich Freude.
Etwas kurios fand ich den Umstand, dass die Vampire im „Dorian Hunter-Universum“ tatsächlich atmen und demzufolge auch Atemgeräusche verursachen. Diese Idee war mir vor dem Lesen völlig abwegig vorgekommen, aber gut. Stereotype sind langweilig und Originalität ist King!
Erfreulicherweise fand ich beim Lesen extrem wenige Rechtschreibfehler. Dafür fand ich gegen Ende einen Fehler, der wohl bei der späteren Bearbeitung des Originalmaterials entstanden ist: Als Dorian im Kamin des Schlosses Feuer anzünden will, nimmt er aus diesem „Visitenkarten von Freunden“ und „alte Rechnungen“ um den Kamin dann mit anzuzünden. Hat den Lesefluss etwas gestört, ist aber kein Beinbruch.
Mein Urteil zu Band 1 von Dorian Hunter? Absolut lesenswert, ich bin extrem neugierig wie es weitergeht. Also: Mission erfüllt!
Zum jetzigen Zeitpunkt bin ich sehr glücklich über eine Heftromanserie neben John Sinclair und Professor Zamorra (die ich ebenfalls beide lese).
Bis zur nächsten Beitrag in der Kolumne: Ich und Dorian Hunter
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