Rocky Beach: Justus, Peter und Bob sind erwachsen geworden

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Ich bin ja bekennender Hörspielfreund und das bedeutete in meiner Kindheit vor allem Jan Tenner, aber auch die Drei ???. Die Serien begleiten mich auch heute noch, ich möchte sie nicht mehr missen, in meinen Augen sind sie absoluter Kult.

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Ich bin ja bekennender Hörspielfreund und das bedeutete in meiner Kindheit vor allem Jan Tenner, aber auch die Drei ???. Die Serien begleiten mich auch heute noch, ich möchte sie nicht mehr missen, in meinen Augen sind sie absoluter Kult.

Vor einigen Monaten habe ich erfahren, dass es mit Rocky Beach auch eine Graphic Novel der Drei ??? gibt.Da ich auch mit Comics etwas anfangen kann, musste ich mir diese Adaption natürlich ansehen. Der Clou an der Sache: Es ist nicht „nur“ ein Comic aus dem Kosmos der Drei ???, sondern auch ein Gedankenexperiment: Wie wären Justus, Peter und Bob als Erwachsene?

Rocky Beach trägt als Untertitel „Eine Interpretation“, was ich sehr erfreulich fand. Auf diese Weise wird verhindert, dass durch Rocky Beach eine verpflichtende Vorstellung der drei Detektive beim Leser entsteht. Deshalb konnte ich den Band auch wesentlich besser lesen, denn es ist ja nur eine Variante dessen, was möglich ist. Hätte, wäre, wenn… Ihr wisst schon.

Schon das Cover vermittelt deutlich, dass in der Graphic Novel nicht alles eitler Sonnenschein und bestimmt keine heile Welt sein wird und will. Das bleibt auch während der ganzen Geschichte so, die gänzlich in SW gehalten ist. Die Zeichnerin Hanna Wenzel hat einen ganz eigenen Stil, der fast schon anfassbar plastisch wirkt und mir ziemlich gut gefallen hat.

Der Autor Christoph Tauber zeichnet das Bild eines düsteren Rocky Beach, dass somit zusammen mit den Protagonisten erwachsen geworden ist. Die Stadt hat massive Probleme und definitiv auch eines mit der Polizei. Die Story beginnt mit dem Verschwinden eines afroamerikanischen Bürgerrechtlers und gewinnt somit eine Aktualität, dass sie durchaus auch in der Realität ihren Platz finden könnte.

Der Autor entwickelt eine Hard Boiled-Story, in der es letztlich nur Verlierer gibt. Mir gefällt so etwas durchaus, aber der Kulturshock zwischen den Drei ??? und Rock Beach ist fast schon zu krass. Leider muss ich sagen, dass (auch deshalb) die Story vielleicht der größte Verlierer ist. Letztlich gibt es nämlich am Ende nicht die ersehnte finale Auflösung, die Frage nach dem Warum bleibt unbeantwortet. Schade, aber auch nicht völlig fremd im Film Noir. In diesem speziellen Fall finde ich es jedoch etwas ärgerlich, da in den 186 Seiten sicherlich Raum für ein runderes Ende gewesen wäre.
Trotzdem bewerte ich Rocky Beach definitiv mit einem „gut“. Es gibt Anspielungen auf den Serienkosmos, die Geschichte ist spannend und der Autor kennt die Figuren sehr genau. Trotzdem ist seine Interpretation von Justus, Peter und Bob nicht meine. Das muss sie aber auch gar nicht sein, denn Rocky Beach ist nur eine Variante. Meine drei Detektive wären anders als Erwachsene (wie auch Rocky Beach selbst), besonders auch Justus. Vielleicht ist aber auch dieser Bruch mit der Erwartung des Lesers ein dramaturgischer Kniff? Wie auch immer, Rocky Beach hat für mich funktioniert und war unterhaltsam. Das Setting hat für mich am Ende des Tages nicht funktioniert: Drei ??? und Hardboiled / Film Noir passen für mich leider nicht zusammen.

Jan Tenner: Finale für Westland (12)

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Jan Tenner: Finale für Westland (12)

Es ist vollbracht, ich habe die zweite Staffel von Jan Tenner: Der neue Superheld gehört. Der Autor Kevin Hayes hat es in dieser Staffel inhaltlich so richtig krachen lassen, darüber habe ich ja schon in meinen anderen Rezensionen berichtet. Am Ende eskalierte die Geschichte so sehr, dass ich mir schon die bange Frage gestellt habe: Wie will man da noch die Kurve kriegen?

Um es klar zu sagen: Es ist gelungen, Staffel 2 hat mit Finale für Westland einen würdigen Abschluss gefunden, der den Tenner-Kosmos für viele weitere Geschichten bereitet hat.

Aber worum ging es in der Episode eigentlich? Nachdem das Nichts besiegt wurde, war die Lage auf der Erde jedoch alles andere als zufriedenstellend. Dort hatte eine außerirdische Invasion stattgefunden und auch die Situation mit Ostland war definitiv noch nicht geklärt. Gerade der dortige Herrscher  Ling Furiosa hat noch ziemlich durchtriebene Pläne, die er zum Leidwesen der Tenner-Crew auch tatsächlich umsetzen kann. Der Hörer erlebt in dieser Folge eine katastrophale Niederlage von Westland, die wirklich hervorragend umgesetzt wurde. Ob es dennoch ein versöhnliches  Happy End gab, werde ich an dieser Stelle nicht verraten, würde es doch den Hörgenuss dieser wirklich gelungenen Folge ziemlich verderben.

Was mir besonders gut gefallen hat, war die Einordnung der „Gemengelage“ am Ende der Geschichte. Als Hörer glaube ich mir nun ein grobes Bild von der Situation machen zu können, aber wer weiß? Vielleicht ist das ja auch wieder nur eine Finte?

Die Sprecher laufen zur Bestform auf, es gibt wenig redundante Passagen. Die Produktion ist einmal mehr genau auf den Punkt und der Hörer bekommt eine Stunde Kino für die Ohren, genau wie es sein soll. Ich freue mich auf viele weitere Geschichten aus dem Tennerversum!

Erfreulicherweise liegt dem Hörspiel der Comic „Befreiung der Erde“ aus dem Classic-Universum bei, was definitiv niemanden vom Kauf dieses schönen Hörspiels abhalten dürfte;-)

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Jan Tenner: Tanjas großer Kampf (11)

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Endspurt in der zweiten Staffel von Jan Tenner: Der neue Superheld. War ich schon bei der letzten Episode sehr positiv gestimmt, setzt sich der Trend auch in Folge 11 fort. War der Kampf gegen das Nichts in der letzten Folge kurz ausgesetzt worden, weil der Wächter der Zeiten unseren Helden helfend unter die Arme gegriffen hat, so kommt es nun zur finalen Konfrontation.

Jan Tenner ist 2021 wieder dort angekommen, wo er in den späten Achtzigern gestoppt wurde: Die Serie hat ihren ganz eigenen Ton gefunden, die sie von vielen anderen Serien unterscheidet. An dieser Stelle möchte ich aber auch ganz klar sagen, dass dieser Ton natürlich auch nicht mehr der Ton der Classic Serie ist. Vieles erinnert an vergangene Zeiten, besonders weil sich in dieser Staffel ganz besonders auf an einige Fundamente der Classic Serie besonnen wurde (das  Nichts, Logar, Zweistein…). Ich fand das extrem wichtig und gut, denn damit wird (trotz des neuen Charakters der Serie) der Übergang in die neue Welt erleichtert. Zusätzlich gewinnt das neue Universum deutlich an Tiefe, die eine neue Serie so nur schwer erreichen kann.

Nun aber zurück zu Folge 11: Tanjas Kampf. Das Nichts ist und war ein absoluter Übergegner. Nicht nur General Forbett verzweifelt bei dem Gedanken, wie man etwas bekämpfen kann, das materiell nicht existiert. Hier deute ich schon an, in welche Richtung sich die neue Serie orientiert: Psychologische Spannung und teilweise sogar philosophische Ansätze, garniert mit Action und einer wirklich tollen Produktion. Am Ende der Episode wird eine Lösung gefunden, die mir gut gefallen hat. Gleichzeitig wartet die Episode mit einem Finale auf, das zumindest mich doch sehr überrascht hat.

Einziger Kritikpunkt ist einmal mehr General Forbett, der mal wieder sehr scherenschnittartig mit den immergleichen Plattitüden agiert und (eigentlich) ziemlich überflüssig war. Ehrlicherweise ist das aber sogar nachvollziehbar, denn die Figur hat einfach zu wenig Background. Das ist eigentlich schade, denn in elf Folgen hätte doch eigentlich etwas Platz für etwas Background gewesen… Forbi muss doch nicht immer wieder vom Militärgericht anfangen;-)

Der Episode liegt der lesenswerte Mini-Comic Der Stern der Macht bei, was Sammlerherzen definitiv höherschlagen lässt!

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Jan Tenner: Wächter der Zeiten (10)

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So… Es war mal wieder Zeit für ein gutes Hörspiel. Und da habe ich zu Episode 10 der neuen Jan Tenner-Serie gegriffen. Mich erwartete ein ungemein gut produziertes und echt spannendes Abenteuer!

Dieses Hörspiel ist für mich das absolute Highlight der aktuellen Staffel und vielleicht auch der neuen Serie insgesamt. Vor allem Folge 9 lieferte viel an Informationen und Erklärungen, um die Geschehnisse der neuen Serie mit der Classic-Reihe auf gekonnte Art und Weise miteinander zu verknüpfen. Folge 10 hingegen ist absolut in der Gegenwart angekommen und lässt die Charaktere wunderbar miteinander agieren und sehr gelungen miteinander agieren.

Hatte ich mich in einer der vorherigen Rezensionen etwas darüber beschwert, dass General Forbett gar nichts mehr zu tun hat, übernimmt er in dieser Episode einen deutlich gewichtigeren Part und darf auch wieder mehr agieren. Das hat mich persönlich sehr gefreut!

Auch in dieser Folge gibt es einen interessanten Hintergrundfakt über eine der wichtigsten Figuren der Classic-Serie überhaupt, nämlich Professor Zweistein. Ich spoilere nicht, aber was dort angedeutet wird, macht diesen Charaktere definitiv noch runder und auch interessantere.

Die Produktion der neuen Serie habe ich bereits immer wieder gelobt, muss es hier aber erneut tun. Die musikalische Untermalung gibt ein Maximum, um den Zuhörer voll und ganz mitzureißen. Alles ist auf genau auf den Punkt abgestimmt und man muss es einmal sagen: Zauberstern liefert hier ein echtes Meisterwerk ab, mit dem ich richtig Freude hatte.

Mit dem Auftritt von Santiago Ziesmer als Uwohu ist ein weiterer, absolut hochkarätiger Sprecher mit von der Partie, der vielen als deutsche Stimme von Sponge Bob bekannt ist. Ältere Semester werden ihn aber auch als die Stimme von Ferris in Ferris macht blau kennen.
In dieser Folge agieren alle Sprecher auf sehr hohem Niveau. Aufgrund „besonderer Umstände“ ist General Forbett/Thomas Kästner für eine gute Portion Situationskomik verantwortlich, was aber keineswegs albern, sondern wohldosiert wirkt.

Am Ende des Hörspiels können unsere Freunde eine kurze Verschnaufpause einlegen, besieht ist der mächtige Gegner aber noch lange nicht!

Als besonderes Gimmick liegt dem Hörspiel der Comic Planet der 1000 Wunder bei, der vor langen Jahren im YPS erschienen ist und die Kaufentscheidung noch leichter machen dürfte…

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