Ich habe es getan und den Einstieg in den Dunklen Turm gewagt. Die Bücher von Stephen King kenne und liebe ich schon sehr lange, aber an die Buchreihe habe ich mich nicht herangetraut. Zuuu fantasylastig, zu speziell, zu umfangreich war mir der Zyklus.
Meine Meinung wurde durch ein YouTube-Video geändert, indem Passagen aus „Schwarz“, dem ersten Band des Dunklen Turms vorgetragen wurden. Ich fand das cool und episch. Außerdem erinnerte es mich irgendwie an den Stil von Cormac McCarthys „Die Abendröte im Westen“ (Originaltitel: Blood Meridian).
Die Lektüre war zu Anfang völlig anders, als alles, was ich von King gelesen hatte. Für gewöhnlich herrscht eine gewisse Normalität, in die der Horror hineinplatzt. In „Schwarz“ gibt es keine Normalität, sondern einen ambivalenten und zugleich scherenschnittartigen Protagonisten namens Roland. Roland ist Revolvermann, was auch immer das genau ist.
Die Welt in der die Geschichte spielt, hat sich „weitergedreht“. Auch dies wird nicht eindeutig erklärt, aber der Leser kann diese Redewendung durch gewisse Andeutungen mit Leben füllen.
Gespoilert wird hier nicht, das würde einfach den Spaß an diesem großartigen Buch verderben. Ich möchte vielmehr darüber schreiben, wie dieses Buch auf mich gewirkt hat. Einerseits war es nach einer kurzen Einlesephase sehr spannend. Kein Buch hat jemals ein so melancholisches Gefühl bei mir ausgelöst, wie „Schwarz“.
Was „Schwarz“ jedoch ausmacht, ist eine Dilemma-Situation in die der Protagonist unverschuldet gerät und eine verhängnisvolle Entscheidung treffen muss. Was er tut, grenzt für den Leser am Rande des Unerträglichen und gibt Roland etwas extrem Abgründiges. Diese Wendung macht ihn als Charakter sehr spannend.
Weiter geht es mit „Drei“, dem zweiten Teil des Dunklen Turm-Zyklus. Ich habe den Band ebenfalls fast durch und werde ihn natürlich an dieser Stelle ebenfalls besprechen!