Das Königreich von Neran begleitet mich seit meinem ersten Band der „Raumflotte von Axarabor“. Inzwischen ist es längst Geschichte, aber dennoch sind noch nicht alle Geschichten darüber erzählt. Außerdem tritt in diesem Band eine neue Figur auf, die uns vielleicht nochmals begegnen könnte…
Also: Sofort downloaden, das E-Book ist kurzfristig gratis erhältlich. Z.B. bei Amazon.
Nach dem fulminanten Einstieg in die neue Serie waren meine
Erwartungen natürlich groß. Das ist aber gefährlich, denn wenn die eigenen
Erwartungen nicht erfüllt werden, tritt schnell Frustration ein und man ist zu
einer sehr subjektiven Bewertung geneigt. Ich habe mich aber um eine möglichst
objektive Sichtweise bemüht und glaube,
dass mir das auch gelungen ist.
Worum geht es? Zwei Angestellte des Instituts von Professor
Futura machen einen Angelausflug. Da einer der beiden Männer nicht ohne einen
großen Fang zurückkehren möchte, hat er ganz besondere Würmer mit zum Angeln
genommen. Er eröffnet seinem nichtsahnenden Kollegen, dass er die Würmer
bewusst im Institut einer neuartigen Strahlung ausgesetzt hat. Die Würmer zeigen
nun ein besonderes Wachstum und scheinen sich auch in Windeseile zu vermehren.
Doch die Tiere haben auch an ihrem Erschaffer ein gesteigertes Interesse. Sie
klettern an seiner Kleidung hoch bis zu seinem Hals, und verschwinden dann
sogar im Ohr des Unglücklichen. Eine eiligst herbeigerufene Ambulanz kann dann
aber nur noch den Tod des Mannes feststellen …
Aus diesem Anfang entwickelt der Autor Kevin Hayes dann ein
wirklich beklemmendes Szenario, dass Erinnerungen an „Outbreak“, „Alien“ aber
auch „Die Fliege“ wach werden lässt. Dabei werden aber in keinem Moment die
Grenzen des guten Geschmacks verletzt, so dass man zwar durchaus einen wohligen
Grusel verspürt, aber niemals den blanken Horror. Die Art und Weise wie das
geschieht, beruht natürlich auf dem besonderen Können des Autors, der auf einen
sehr großen Erfahrungsschatz zurückblicken kann. Selbstverständlich ist daran
aber auch die tolle Umsetzung des Hörspiels beteiligt, die gänzlich auf billige
Schockeffekte verzichtet. Auf diese Weise wird das Hören niemals langweilig,
aber z.B. auch für Kinder nicht zu extrem. Besonders erwähnenswert ist auch das
Ende des Hörspiels, das mich persönlich wirklich positiv überrascht hat.
In dieser Folge sticht für mich Lutz Riedel als ziemlich
angeschlagener Jan Tenner senior hervor, der eine wirklich tolle Leistung
abgibt. Sein Zwiegespräch mit den Ewana und sein abdriften in den zeitweiligen
Wahnsinn sind mehr als nur hörenswert. An dieser Stelle muss aber auch Sarah
Riedel als toughe Lara Tenner erwähnt werden, die in ihren relativ kurzen
Auftritten als echte Powerfrau glänzt. Hier wünsche ich mir für die Zukunft
mehr Raum für diese interessante Stimme!
Ein Übriges tun die wirklich schönen Synthie-Einlagen, die auf den Punkt die
richtige Länge haben und so stimmig in das Hörspiel passen. Das ich Till Hagen
überaus mag, habe ich ja schon bei der Rezension zu Episode 1 betont, für mich
gehört er als Sprecher schon jetzt untrennbar zur neuen Serie hinzu.
Abschließend sei noch bemerkt, dass dieses Abenteuer für
sich selbst steht und sich nicht auf die offenen Fragen von Episode 1 bezieht.
Das stellt für mich jedoch definitiv keinen Kritikpunkt dar, denn dies ist eine
durchaus bewährte Herangehensweise aus dem Heftromanbereich. Wenn die einzelnen
Abenteuer so schön umgesetzt werden wie hier, ist wirklich jede Episode ein
absoluter Gewinn und man sollte keine verpassen. Die Fans des Classic Hörspiels
kennen diese Technik sowieso schon, da sie dort ebenfalls Anwendung fand.
Nach Episode 2 kann man definitiv sagen: Die Serie läuft und man sollte dranbleiben. Dies trifft umso mehr zu, da es sich hier ja auch um eine Serie Made in Germany handelt. Während die meisten Netflix-Produktionen und sowieso jeder phantastische Kinofilm mittlerweile aus dem englischsprachigen Teil der Welt kommen, floriert die deutsche Phantastik weiterhin. Auch das sollte man unterstützen, besonders wenn die Qualität einfach stimmt!
Ich wurde 1978 geboren und bin deshalb wohl ein Kind der 80er Jahre. Meine Kindheit war geprägt von den Masters of the Universe, dem C64, aber auch sehr vielen Büchern UND Hörspielen.
Neben den Einstiegsdrogen „Benjamin Blümchen“ und „Flitze Feuerzahn“ waren es besonders zwei Serien, die bei mir bleibenden Eindruck hinterlassen haben: „Die drei ???“ und „Jan Tenner“. Während „Die drei ???“ ununterbrochen und mit großem Erfolg laufen, ist es um „Jan Tenner“ ruhig geworden. Die Serie endete offiziell 1989 (ich war damals 11 und unfassbar traurig) und wurde erst 2000 mit einer letzten Folge abgeschlossen.
Heute schreiben wir 2019, ich bin demnach 41 und mein kleiner Sohn hat gerade „Benjamin Blümchen“ für sich entdeckt. Just zu diesem Zeitpunkt erscheint das Hörspiel „Ein neuer Anfang“ als Nummer 1 einer neuen „Jan Tenner“-Serie. Was blieb mir da schon anderes übrig, als sofort einzusteigen?
Ich habe meine Erwartungen an die neue Serie bewusst etwas heruntergeschraubt. „Jan Tenner“ ist für mich natürlich ein Stück Kindheit, also extrem positiv besetzt. Das muss ich bei meiner Rezension einfach berücksichtigen, sonst kann daraus keine faire Beurteilung erfolgen. Also habe ich „Ein neuer Anfang“ in meinen CD-Player eingelegt und mir eine Stunde Freizeit gegönnt. Soviel möchte ich schon jetzt verraten: Ich habe es definitiv nicht bereut!
Wenn ich ganz ehrlich bin, hatte mich das Hörspiel bereits bei den ersten Klängen des Synthesizer –Soundtracks um den Finger gewickelt. Ich bin kein Musiker und generell eher der Welt der Schrift zugewandt, aber für mich hörte sich das ziemlich nach dem originalen Soundtrack an. Vielleicht wurde er minimal aktualisiert, da bin ich mir aber nicht sicher. Generell wurde das Hörspiel extrem sauber und aufwendig produziert. Alle Einsätze sind auf den Punkt, der Pegel befindet sich auf einem einheitlichen Niveau und es wurden ausschließlich professionelle Sprecher ausgewählt, was sich am Ende nur noch mit „Kino für die Ohren“ beschreiben lässt!
Ich habe mich dabei besonders über Till Hagen gefreut, den ich als „Dr. Templeton“ in der (leider unvollendeten) Hörspielserie „Edgar Allan Poe“ von LPL kennen und „hassen“ gelernt habe. In Deutschland ist Till Hagen wahrscheinlich deshalb bekannt, da er die deutsche Stimme Kevin Spacey ist. Aber das ist natürlich nur bedingt wahr, denn ich verschweige gerade Lutz Riedel und Marianne Groß als DAS Highlight. Bei diesen Sprechern handelt es sich nämlich um die Originalstimmen von Jan Tenner und Laura aus der alten Serie!
Inhaltlich werde ich nicht zu viel verraten, da ich niemanden den Genuss dieses wirklich gelungenen Hörspiels verderben möchte. Deshalb nur so viel: Westland erlebt nach dem Friedensvertrag mit den Leonen eine Phase der Prosperität. Nur Ostland schottet sich unter einem Energieschirm ab und ist nicht zur internationalen Kooperation bereit. Eines Tages werden General Forbett, Laura und Jan Tenner durch die dringliche Bitte von Professor Futura in sein Institut gerufen. Forbett kommt vor Jan und Laura im Institut an, als sich dort seltsame Dinge ereignen. Da Laura und Jan im Verkehr festhängen, rufen sie im Institut an und haben plötzlich Mimo in der Leitung, also den Bordcomputer des Silbervogels. Außerdem hören sie einen Schrei, der von Tanja, der früheren Assistentin von Professor Futura ausgestoßen wurde. Die Assistentin wurde einst bei einem Experiment lebensgefährlich verletzt und daraufhin vom Professor eingefroren. Doch dann nehmen die Dinge ihren Lauf und eine vernichtende Explosion zerreißt das Labor. Professor Futura, General Forbett und Tanja werde daraufhin für Tod erklärt. Nur Mimo hat die Explosion unbeschadet in einem Stasis-Feld überlebt. Mehr möchte ich aber wirklich nicht verraten, da jeder Interessierte sich das Hörspiel selbst gönnen sollte!
Aber dennoch habe ich noch nicht alles gesagt. Das Hörspiel trägt den Titel „Ein neuer Anfang“ und ich muss gestehen, es hätte keinen besseren Titel geben können. Zauberstern Records ist es gelungen, die Serie ins Jetzt zu holen. Das gelingt durch einen erzählerischen Kniff, den ich an dieser Stelle nicht verraten möchte. Ich will es aber abstrakt ausdrücken: Die Zeit ist eben auch nicht in Westland stehengeblieben, der Kosmos hat sich mit allen Protagonisten glaubhaft weiterentwickelt. Aber dies bedeutet auch, dass es natürlich nicht so weitergeht wie „früher“. Diesen Ansatz hat Zauberstern Records auch löblicherweise nicht verfolgt, deshalb beginnt die neue Serie auch konsequent mit Folge 1. Um allen Spekulationen zuvorzukommen: Nein, es handelt sich auch nicht um eine „Neo Jan Tenner“ Variante, wie dies z.B. bei „Perry Rhodan Neo“ gemacht wird. Die Idee dahinter ist eine Neuerzählung alter Abenteuer aus der heutigen Perspektive. Das gelingt bei „Perry Rhodan Neo“ sehr gut, aber im Fall von „Jan Tenner“ freue ich mich lieber auf wirklich neue Abenteuer. Dies schließt dann allerdings auch vielleicht einen neuen Protagonisten ein, der aber dem alten sehr „ähnlich“ ist. Diese Quadratur des Kreises schafft der Sprecher Florian Clyde auf fast geniale Art und Weise.
Die neuen Geschichten stammen übrigens von Kevin Hayes, der auch schon die Skripte für die Classic-Serie ab Episode 7 geschrieben hat. Deshalb kann ich als Nostalgiker getrost sagen: Man erkennt die Serie sofort wieder, auch wenn sie sich mit „Ein neuer Anfang“ wirklich von Grund auf neu erfunden hat. Besonders erwähnenswert finde ich, dass „Althörer“ und „Ersthörer“ gleichermaßen dabei auf ihre Kosten kommen. Alles dringend Notwendige erfährt der Hörer durch dezente Erklärungen im Hörspiel.
Ich habe mich mit Folge 1 wirklich gut amüsiert und vor allem „gleich wieder zu Hause gefühlt“. Das hat meiner Meinung nach vor allem mit der hervorragenden Arbeit des Regisseurs Simeon Hrissomalis, den tollen Sprechern, dem Skript von Kevin Hayes und der stimmungsvollen Soundkulisse zu tun. KIDDINX hat mit Zauberstern Records einfach einen sehr professionellen Partner gefunden, der respektvoll mit der Classic-Serie umgeht und ganz toll performt!
Dennoch gibt es für mich auch einen Wehrmutstropfen. Mir ist als Kind vor allem auch Heinz Giese als bärbeißiger General Forbett in Erinnerung geblieben. Leider ist Heinz Giese aber bereits 2010 verstorben. Aber das liegt leider in der Natur des Menschen – sein Leben ist endlich.
Ob ich weiter dranbleiben werde? Aber natürlich! Ich bin
schon gespannt, um wen es sich bei dem
neuen Feind (jawohl, den gibt es auch) genau handelt, und wie man ihn besiegen
kann!
Seit gestern ist Band 2 erschienen. Zusammen mit Band 1 und Band 3 bildet dieser Band den Prolog zum Kosmos dieser Serie. Ich bin natürlich sehr gespannt auf Rückmeldungen, wie Euch das Buch gefallen hat.
„Die Stunde der Neophyten“ gibt es kurzfristig gratis bei allen relevanten E-Book-Plattformen. Da Amazon immer noch Branchen-Primus ist, beschränke ich mich hier auf den Amazon Link zu Band 2 *Klick*.
Nachdem jetzt Band 1 und Band 2 handfeste Überraschungen für die beiden Partner Rex Gorman und Dwayne Slade bereitgehalten haben, wird es diese natürlich auch in Band 3 geben. Was hat es bloß mit dem geheimnisvollen „Projekt Morpheus“ auf sich?
Schon seit einiger Zeit spukt mir die Idee zu einer neuen Serie im Kopf herum. Wenn man von einem Thema nicht mehr losgelassen wird, ist das ja auch immer ein Zeichen … Deshalb habe ich mich mit Marten Munsonius und Alfred Bekker zusammengesetzt und ihnen die Idee gepitched. Von beiden habe ich wertvolle Impulse bekommen, die meine Idee letztlich erweitert hat.
Band 1 der Serie ist soeben unter dem Titel „Operation Sundowner“ erschienen. Zusammen mit den nächsten beiden Bänden wird es sozusagen der Prolog zu der eigentlichen Serie, die den beteiligten Autoren jede Menge Freiheiten lassen wird.
Neugierig geworden? Dann nix wie ab zu z.B. Amazon und lesen!
Ich bin ein ziemlich analoger Typ, der in einer leider sehr digitalen Zeit zurechtkommen muss. Ich beziehe das jetzt nicht unbedingt auf Technik, wobei ich momentan durchaus eine gewisse Genervtheit auch in dieser Hinsicht bemerke.
Analog schreibe ich aber deshalb, weil ich Dinge entweder mag, oder eben nicht. Nur bei Star Wars ist das etwas komplizierter, dazu an anderer Stelle aber mehr. Star Trek? Mag ich! Harry Potter? Mag ich nicht! The Walking Dead? Mag ich! J.R.R. Tolkien? Gott bewahre! Und so weiter und so weiter …
Wenn ich aber Dinge mag, dann bin ich anhänglich. So ging es mir auch beim österreichischen Magazin Super Pulp von der EDITION SUPER PULP.
Das Magazin war mir bei meinen Streifzügen durch die Weiten des WWW schön öfters begegnet, deshalb habe ich mir dann auch mal eine Ausgabe bestellt. Die Investition hat sich gelohnt, ich war begeistert. Ein Magazin wie die legendären Weird Tales, aber auf Deutsch UND mit zeitgenössischen Autoren. Hammer!
Das Magazin hat sich (die der Name Super Pulp unschwer erkennen lässt) dem Phänomen des Pulp gewidmet. Was das ich, habe ich persönlich nach dem Anschauen des Meisterwerks Pulp Fiction von Quentin Tarantino herausgefunden. Ich will hier jetzt gar nicht von „Pulpe“ und den Anfängen in den USA der 1930er Jahre fabulieren, denn das haben Andere schon zur Genüge getan. Nur so viel: Pulp ist für mich schneller, härter, subversiver und das nicht nur in Bezug auf Literatur. Pulp ist Punk!
Dementsprechend kommt auch das Magazin Super Pulp daher. Es enthält beinharte, grellere und auch direktere Geschichten, als dies in anderen Magazinen und Anthologien der Fall ist: Crime, Science Fiction, Horror und mehr. Weiterhin gibt es redaktionelle Beiträge, die von absoluten Insidern und Könnern stammen. Herr r.evolver, der Herausgeber des Magazin, hat da eine absolut explosive und lesenswerte Mixtur absolut illustrer Personen zusammengetrommelt.
In der aktuellen Ausgabe der Super Pulp findet sich dann mit „Die heilige Hure“ auch eine Geschichte von mir. Es war mir eine Ehre, für diese tolle Zeitschrift einen Beitrag schreiben zu dürfen!
Letztlich bleibt nur eine Frage: Wann bestellst Du dir eine Ausgabe von Super Pulp? Sie ist bei gängigen Dealern als Print- und E-Book-Ausgabe für einen mehr als fairen Preis erhältlich, z.B. bei BOL und Amazon.
Ich bin ein Kind der 1980er Jahre und das werde ich auch immer bleiben. Meine Kindheit und Jugend über habe ich natürlich auch sehr viel gelesen. Dabei wurde ich neben Büchern auch ganz besonders von Heftromanserien geprägt. Hier im Rheinland nannte man sie lange liebevoll „Romänchen“, oder despektierlich „Groschenromane“.
In meinem Fall waren das vor allem JOHN SINCLAIR, TONY BALLARD und PROFESSOR ZAMORRA. Ergänzend habe ich DÄMONENLAND und gelegentlich aus PERRY RHODAN gelesen.
Innerhalb der Reihe JOHN SINCLAIR gab es einige Zeit die Möglichkeit, selbstgeschriebene Kurzgeschichten zu veröffentlichen. Das habe ich dann als gerade Zehnjähriger auch fleißig versucht, aber die Ergebnisse waren wohl noch nicht so ganz druckreif, aber ich bekam einen netten Brief des damaligen Redakteurs.
Ich wurde älter, absolvierte die erste Ausbildung, dann die zweite und *Tusch* auch die dritte Berufsausbildung. Gelesen habe ich immer, das Schreiben hat mich auch nicht losgelassen. Aber jetzt war eben das Thema Geldverdienen angesagt. Zufrieden war ich aber dennoch nie – irgendetwas hat mir immer gefehlt.
2008 hat sich dann etwas verändert. Ich habe die Liebe meines Lebens kennengelernt. Dieser Mensch hat an mich geglaubt und deshalb hatte ich den Mut, das Thema Schreiben wieder deutlich ernsthafter anzugehen. 2009 erschien dann meine erste Veröffentlichung in einer Anthologie: „Das Tagebuch des Frans Dreesen“ – eine Gruselgeschichte mit lovecraftschen Anleihen. Ab dann ging es weiter und ich konnte weitere Veröffentlichungen landen.
Immer wieder haben mich aber Heftromane begleitet, auch wenn sie mehrheitlich aus dem Angebot der Supermärkte und Kioske verschwunden sind.
Etwa 2015 konnte ich das Jucken in den Fingern wirklich nicht mehr ertragen. Ich wollte unbedingt auch einen Heftroman schreiben – und es sollte unbedingt ein Professor Zamorra sein. Wenn man vorher vor allem Kurzgeschichten geschrieben hat, ist das natürlich schon eine Herausforderung. Es folgten Fingerübung auf Fingerübung. Dabei lernte ich unheimlich viel, bis dann irgendwann das Manuskript zu „Bestien aus dem Subraum“ fertig war.
Das Heft erscheint nun am Dienstag, den 09.07.2019 als Band Nummer 1177 der Serie PROFESSOR ZAMORRA. Ich glaube, meine Gefühle dazu können nur Fans der Reihe und Autoren nachvollziehen. Hier und heute erfüllt sich für mich gerade ein echter Lebenstraum, anders kann ich es nicht ausdrücken. Jetzt hoffe ich nur noch, dass die Fans und Leser von PROFESSOR ZAMORRA meine Gesichte nicht völlig bescheuert, kindisch oder blöd finden. Selbstzweifel gehören wohl auch zum Schreiben – wie die Tinte auf dem Papier…
Aber ich habe noch etwas erfahren. Über mich als Mensch. Wie ich geschrieben habe, habe ich sehr lange etwas in meinem Leben gesucht. Nun, ich habe es gefunden. Es ist das Schreiben. Heute ist es zu einem festen Bestandteil meines Lebens geworden. Ich werde weiterschreiben – denn schreiben bedeutet für mich zu leben. Vielleicht begleitet Ihr mich ja ein Stück meines Weges?
Wenn man mit Menschen über Heftromane spricht, wird überraschend oft ein Titel genannt: Perry Rhodan. Diese Science Fiction Serie hat vor kurzem sogar auf Band 3000 gebracht, was an und für sich schon eine außergewöhnliche Leistung ist. Aber ebenso faszinierend ist es, dass die Serie über die Genre-Grenzen eben auch bei Nicht-Lesern ein Begriff ist. Chapeau!
Nun gibt es Zeitgenossen, die seit 20, oder auch 30 Jahren zum Abgesang auf den Heftroman an sich anstimmen – ich gehöre aber nicht dazu. Schaut man sich die Literaturszene an sich an, so wird man aber definitiv einen Unterschied in Diversität der Titel und auch der Auflagenstärken feststellen. Dennoch wird man auch in 50 Jahren von lesen. Die Frage lautet lediglich: Wie?
Nun könnte man viel über das Für und Wider des Mediums Heftroman nachdenken. Letztlich kommt es dann aber nur auf die eigene Position an. Ich persönlich liebe den Heftroman, denn er ist in gewisser Weise ein absolutes Statement auch für das Lesen an sich. Auf der anderen Seite habe aber auch ich schon jede Menge „Heftromane“ als E-Book gelesen. Dennoch kaufe ich die Hefte auch am Kiosk, es kommt also „ganz darauf an“.
Aber wir waren beim Abgesang. Es gibt die Apokalyptiker und Skeptiker. Wir Fans sollten uns aber eine andere Frage stellen: Was ist eigentlich mit uns? Warum halten wir eigentlich den Mund, oder belassen es bei (oftmals) sinnlosen Diskussionen in irgendwelchen Foren? So geschah es 2018, als der Bastei-Verlag sein Heftroman-Forum vom einen zum anderen Tag einfach offline genommen hat. Zu bereuungsintensiv, zu teuer, zu viel unsachliches Gemeckere. Mit dem Forum verschwanden zahlreiche Rezensionen, Inhaltsangaben und jede Menge andere interessante Informationen. Das ist schade, aber leider Fakt. Pure Ironie war es, als kurz vorher jemand auf einer Website sein Unverständnis dazu geäußert hat, dass es zu der Heftroman Serie Professor Zamorra so gut wie keine Websites gibt. Das könnte man schulterzuckend hinnehmen, aber ebenso kann man auch mal darüber nachdenken, was das in Zeiten von Social Media bedeutet.
Vor langen Jahren gab es das vielzitierte „Fandom“ – echte Freaks (positive Konnotierung) fanden sich zusammen und bastelten semiprofessionelle bis professionelle Fanzines, traf sich zu Stammtischen, Conventions usw. usw. Das alles gibt es auch heute noch, doch meist in völlig anderen Maßstab und die treibenden Kräfte sind auch oft noch die gleichen. In Kombination mit der Nichtauffindbarkeit im Web, resultiert eine virtuelle Unsichtbarkeit. Was im Web unsichtbar ist, ist aber auch leider für die Generation Y (und folgende) fast schon „tot“.
Hier kommt dann das verhasste Ding mit dem Namen „Verantwortung“ ins Spiel. Echte Fans (oder neudeutsch Follower) kann man sich nicht für Geld kaufen. Hier kann man den Verlagen und Autoren keinen Vorwurf machen. Die Schließung des Bastei-Forums hingegen war eine radikale Fehleinschätzung, die im Bereich des social media nahezu einzigartig ist. Zeigen die Verantwortlichen doch hiermit gerade den aktiven Fans/Usern/Followern brutal die kalte Schulter und verweisen auf das völlig ungeeignete Social Media Angebot bei Facebook.
Nun gibt es aber auch immer auch Ausnahmen. Um eine solche Ausnahme handelt es sich bei Mikhail Bocharov. Der 25-Jährige aus der Nähe von Moskau ist nicht nur selbst Perry Rhodan-Fan, sondern lernte sogar Deutsch. Denn Not macht erfinderisch: Bisher sind nur wenige Romane der Science Fiction Serie auf Deutsch erschienen. Wenn Mikhail neue Abenteuer des Terraners verfolgen will, kann er nur auf die deutschen Originale zurückgreifen. Nachdem er dann ein Heft gelesen hat, schreibt er eine Inhaltsangabe und stellt sie auf seiner Homepage zur Verfügung – auf russisch. Auf diese Weise macht er die Serie dann auch in Russland bekannt – was den Verlag dann ja auch vielleicht zukünftig dazu bewegen könnte, seine Hefte auch auf russisch zu publizieren!
Wenn solche Inhalte erstellt werden, kann man diese dann auch per Social Media verbreiten, um andere User anzufüttern. Diese User können dann zu Lesern werden. Dies ist umso begrüßenswerter, wenn es sich um junge Leute handelt. Kleiner Fakt zu Perry Rhodan: der typische Leser dieser Serie soll männlich sein und etwa 45 Jahre alt sein. Wenn die Serie also auch ihren 4500 Band feiern soll (also in ca. 30 Jahren), dann müssen junge Lseser nachwachsen. Um das zu bewerkstelligen, braucht es ein paar Menschen vom Kaliber eines Mikhail Bocharovs – natürlich nicht nur im Fall von Perry Rhodan, sondern auch bei Maddrax, John Sinclair, Dorian Hunter, Professor Zamorra und was es sonst noch so alles gibt. Getreu dem Motto: Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!
Der gute Mikhail ist ein echter Fan. Ich wünsche den oben genannten Serien jede Menge solcher Fans, damit es sie auch übermorgen noch gibt. Ob als Heftroman, als E-Book oder was auch immer. Es geht nicht um die Form, sondern um die Geschichten an sich. Also, wann startest Du ein Blog, einen Channel auf YouTube, oder ein Twitter-Account, um anderen Leuten von Deinem phantastischen Hobby zu berichten?
Und wieder gibt es aus meiner Feder ein neues Abenteuer im Kosmos der „Raumflotte von Axarabor“: Auftrag im Netaris System.
Die Digitalisierung ist eine der Herausforderungen unserer Tage. Ich persönlich bin aber davon überzeugt, dass es neben Problemen auch jede Menge Chancen gibt. Dennoch habe ich mich gefragt: Was könnte im Extremfall so alles schiefgehen?