Stephen King begleitet mich in meinem Leserleben schon sehr lange. Wie viele Bücher ich von ihm bisher gelesen habe, kann ich nicht sagen – es waren jedenfalls eine ganze Menge. Als Autor verändert sich jedoch die Art, wie man liest. Vermutlich kann man das nicht pauschalisieren, ich lese mittlerweile genauer und vermutlich auch intensiver.
„Es“ ist ein Buch, mit dem ich lange nicht „zusammengekommen“ bin. Als Jugendlicher habe ich das Buch gekauft, um es ins Regal zu stellen. Irgendwann habe ich es verliehen und nie zurück bekommen, man kennt das. Vor ein paar Jahren habe ich mir die E-Book-Version gekauft, die aber fehlerhaft konvertiert wurde und in der Mitte des Buches anfing. Seltsam, aber so steht es geschrieben. 2020 habe ich mir die ungekürzte Neuübersetzung zugelegt, um sie einmal mehr ins Regal zu stellen. Dieses Mal habe ich mir das Schlachtschiff von gut 1500 Seiten in meinem Weihnachtsurlaub vorgenommen. Dreihundert Seiten habe ich gelesen, mit Kleinkind im Hintergrund ging einfach nicht mehr. Wo ist das Buch hingekommen? Klar, ins Regal. Dann ist mir David Nathans wunderbare (ungekürzte) Hörbuchfassung in die Hände gefallen und ich habe sie knallhart durchgezogen. Jetzt weiß ich, was mir da die ganze Zeit Zeit entgehen gelassen habe, nur weil ich Respekt vor 1500 Seiten hatte. Das passiert mir definitiv nicht nochmal.
„Es“ hat mich in seinen Bann gezogen, mit Haut und Haaren. Deshalb habe ich mir letzte Woche die Verfilmung von 1990 angesehen und dieses Wochenende die Fassungen von 2017 und 2019. Dazu werde ich aber einen separaten Beitrag verfassen.
Wie ich oben geschrieben habe, verändert sich die Art des Lesens, wenn man Autor ist. Habe ich King vorher vor allem als Unterhaltungsschriftsteller gesehen, halte ich ihn (auch nach „Es“) für einen Schriftsteller, der noch zu Lebzeiten zu den amerikanischen Klassikern gezählt werden könnte. AUs dem Grund werde ich zukünftig im Re-Read gerade seine frühen Werke vorstellen, aber natürlich auch neue Werke.