Mausbär macht Urlaub in den Bergen

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Ich schreibe hier ja schon eine ganze Zeit, aber von Mausbär habe ich noch nicht berichtet… Der alte Knabe begleitet mich schon eine ganze Weile, eines seiner Abeneuer wurde sogar schon von einem professionellen Schauspieler (Johannes Steck) vertont und innerhalb einer Hörspiel Compilation veröffentlicht (Die spanische Armada).

Um es ganz klar zu sagen: Mausbär ist natürlich eine Figur. Ich habe sie aber nicht erdacht, er hat mich gefunden. Warum? Ich könnte jetzt vom kreativen Prozess erzählen, aber das haben andere Autoren schon zur Genüge getan. Unsere Beziehung hat eine absolut materielle Komponente, denn er existiert tatsächlich (nein, er ist nicht mein Sohn und auch sonst niemand aus meinem engeren Umfeld) und zeitgleich teilt er einige wesentliche Charakterzüge mit mir. Ja, Autoren haben oftmals wirklich einen an der Klatsche, der Hensch sowieso.
Vor einiger Zeit müssen wir schon unser zehnjähriges Jubiläum gefeiert haben und wir haben uns nie wirklich voneinander entfernt.

In meinem Leben gab es mal eine dunkle Episode, wo ich das Schreiben komplett zu den Akten gelegt hatte: Grund waren Selbstzweifel, ein persönlicher Verlust und der ganz normale übliche Wahnsinn. Mausbär aber blieb 🙂

Mein Sohn ist jetzt in einem Alter, in dem er Hörgeschichten (Hörbücher und Hörspiele) für sich entdeckt hat. Wir lesen ihm natürlich sehr viel vor, aber es macht auch etwas her, wenn er selbstständig Geschichten hören kann – man will ja auch als Kind etwas Selbstbestimmung leben.

Aus dem Grund habe ich angefangen, Mausbär-Geschichten zu vertonen. Natürlich ist das kein Pulp (zumindest nicht originär), aber vielleicht gefällt es Euch ja doch. Die Geschichten werden jeweils eine Dauer von ca. 20 Minuten haben, damit man sie zum Einschlafen hören kann. Viel Spaß!

Mein „erstes Mal“ mit Larry Brent

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Copyright: Russel & Brandon

Larry Brent: Die PSA-Akten Teil 1: Die Rückkehr

Jetzt ist es endlich soweit, ich hatte jetzt auch endlich „Kontakt“. Als bekennender Pulpist habe ich meine später Kindheit und Jugend ziemlich viel im „Universum der Hefte“ verbracht. Dabei sind mir natürlich immer mal wieder Dan Shockers aka Jürgen Grasmücks Romane begegnet (ich meine mich an ein paar Dämonenland-Bände zu erinnern), aber aus irgendwelchen Gründen habe ich diese nicht gelesen.

Dieses Versäumnis wollte ich schon einige Zeit nachholen. Da ich auch großer Hörspielfan bin, kam mir Larry Brent von der Russel & Brandon Company gerade recht.

Erwartungsvoll legte ich die CD ein und erlebte den ersten Teil eines temporeichen Zweiteilers. Ich war ziemlich überrascht, denn das Larry Brent-Universum war schon sehr konkret ausgestaltet, was durch zusammenfassenden Metatext mitgeteilt wurde. Im Nachhinein habe ich herausgefunden, dass „Die Rückkehr“ sich nicht auf Larry Brent Band 1 stützt, sondern auf Band 110 „Zombies im Orientexpress“. Insgesamt gibt es 213 originale Abenteuer von Dan Shocker und weitere, von Kollegen verfasste Bände. Der Grund für den Start bei Band 110 könnten urheberrechtlichen Umständen sein, aber das soll uns hier mal nicht weiter interessieren.

Im Abspann des Abenteuers bezeichnet die Russel & Brandon Company ihre Hörspiele als „Kino für die Ohren“ und genau das würde ich auch attestieren. Bereits in Folge 1 wird ein wahres Feuerwerk an tollen Sounds und Musik abgebrannt, was mich wirklich begeistert hat. Ergänzt wird das Ganze dann durch bekannte und sehr talentierte Stimmen, was in der Kombination mit der hochwertigen Produktion sicherlich auch eine Art Benchmarking in diesem Bereich ist.

Wo viel Licht ist, gibt es natürlich auch Schatten. Diesen sehe ich in dem späten Einstieg der Serie (was aber durch die erzählenden Passagen ausgeglichen wird). Trotzdem merkt man dem Abenteuer an, dass es eben kein „Einstieg“ in die Welt von Lary Brent ist, sondern „mittendrin“ beginnt. Der positive Aspekt davon ist aber, dass sich Kenner der Serie sofort wohlfühlen und keinesfalls durch langweilige Zusammenfassungen ausgebremst werden. Trotzdem habe ich als Einsteiger meinen Spaß gehabt, verfing mich aber in Detailfragen (Z.B. Wie geht das jetzt mit dem Laser genau? Ist das eine Pistole, oder ist die Waffe  in den Ring der Agenten integriert?) Ich verfange mich eben gerne in Detailfragen, vielleicht wird das aber auch in Teil 2 geklärt werden.  Von daher:  Nur ein Mini-Minuspunkt!

Neben den bereits genannten Pluspunkten muss ich auch das Tempo des Hörspiels loben – behäbig ist anders. Larry Brent von Russel & Brandon muss sich keineswegs hinter den Audioversionen von Dorian Hunter und John Sinclair verstecken!

Kurz und Gut: Ich finde Folge 1 ist ein fulminanter Start in die Larry Brent-Serie und hat mich wirklich neugierig gemacht. Modernes Storytelling mit super Effekten, tollen Sprechern und viel Spannung!

Ob ich weiterhören werde? Na logen…

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Jan Tenner: Kinder des Nichts (9)

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Coppyright: Kiddinx u. Zauberstern

Jan Tenner: Kinder des  Nichts (9)

Schon bei den letzten Rezensionen habe ich betont, dass mich jede Folge der neuen Serie bis jetzt überrascht hat. Dies ist auch bei Episode 9: Kinder des Nichts nicht anders.

Worum geht es? Die Gefährten sind am Ende der letzten Episode mit dem Silbervogel zur Parallelerde geflohen, um sich dort vor einer Übermacht in Sicherheit zu bringen. Spätestens in dieser Folge wird dann klar, dass sie es gleich mit mehreren „alten Bekannten“ zu tun bekommen werden: Dem Übergegner „Das Nichts“, Zweistein und sogar Logar, dem Herrscher des Dunklen Imperiums.


Doch nichts ist, wie es scheint… Und das trifft in dieser Folge gleich mehrfach zu, denn das Nichts ist mittlerweile auch nicht mehr das, was es war. Insgesamt handelt es sich in dieser Episode um eine klassische „Erklärfolge“, die aber gelungen in eine äußere Episode eingefasst ist. Hier muss man Zauberstern Records ein ganz, ganz großes Kompliment machen: Durch die perfekte technische Umsetzung sackt der Spannungsbogen trotz langen Phasen der Informationsvermittlung niemals ab und das Abenteuer bleibt immer gut hörbar.

Wenn man meckern möchte, gibt es natürlich auch immer Potenzial. Was mir immer wieder auffällt, ist das „Verlorensein“ von General Forbett. Sagen wir es, wie es ist: Forbett war nie ein Schöngeist oder gar ein Intellektueller. Er war ein Hardliner, der zu cholerischen Ausbrüchen neigte, dennoch aber immer etwas zur Handlung beitrug. In den letzten Folgen begrenzte sich seine Rolle aber auf einen Stichwortgeber, der immer nur die gleichen Phrasen einwarf. Das ist schade und wird dem alten Haudegen wirklich nicht gerecht. Es kann aber wirklich damit zusammenhängen, dass die Sprecher einen echten Infodump zu verarbeiten haben und das auch wirklich nach Leibeskräften umsetzen. Ich bin gespannt, wie sich Forbetts Rolle in Zukunft entwickelt.

Ich wurde gut unterhalten, besonders weil ich einige Male „Krieg im Kopf“ hatte. Plötzlich tauchten mehrere Ebenen der Realität auf, die ich erstmal sortieren musste. Es tauchten auch Informationen auf, die sich plötzlich zu widersprechen schienen. Das gefällt mir persönlich extrem gut, lädt es doch den Hörer zu langen Überlegungen nach dem Hörspiel ein: Ist vielleicht am Ende alles doch völlig anders?

Außerdem ist da die Frage der Erwartungshaltung: Was erwarte ich 2021 von einem Jan Tenner-Hörspiel? Wir sind schon lange nicht mehr in den Achtzigern, die Sprecher haben sich weiterentwickelt, der Hörer ebenso und natürlich auch der Autor Kevin Hayes. Deshalb sollte man der neuen Serie den nötigen Raum finden, um sich selbst im Jetzt zu definieren.

Was den Beteiligten hervorragend gelingt, ist die Synthese zwischen den alten Folgen und etwas völlig Neuen. Das war und ist mir persönlich sehr wichtig, denn wenn ich Nostalgie pur will, kann ich ja (mal wieder) die alten Folgen hören.

Was mir als „Alt-Hörer“ natürlich schmerzlich bewusst wird, ist der Verlust von Klaus Miedel als Zweistein. Miedel ist einfach Zweistein, obwohl Helmut Gauss wirklich eine Topleistung abliefert. Er begnügt sich erfreulicherweise nicht mit einer Imitation oder Kopie, sondern interpretiert Zweistein auf eine ganz eigene Art und Weise, was durch die Parallelwelt möglich wird. Dennoch bleibt es für mich „fremd“, was aber wohl für alle Alt-Hörer zutreffen könnte.

Dem Hörspiel liegt wieder ein Comic bei, der ursprünglichen im YPS erschienen ist: Planet der Vogelmenschen. Ich habe diesen Comic als Kind gelesen, deshalb ist das natürlich nochmal ein großer Bonuspunkt für dieses Hörspiel.

Ich bin gespannt, wie es in Folge 10 „Wächter der Zeiten“ weitergehen wird. Allein der Titel deutet ja an, dass es hier ziemlich drunter und drüber gehen könnte und das Tenner-Versum vielleicht nochmal so richtig auf den Kopf gestellt wird!

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Jan Tenner: Ruf der Sterne (8)

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Copyright: Kiddinx, Zauberstern-Records

Schon in meiner letzten Rezension hatte ich betont, dass die neuen Folgen immer wieder zu überraschen wissen. Handelte es sich bei der letzten Folge um einen Actionplot mit einer gehörigen Prise psychologischen Tiefgang,  funktioniert Folge 8 wie eine Art Klammer, die gehörigen Drive in die übergeordnete Rahmenhandlung der neuen Serie bringt. Gleichzeitig verbindet dieses Abenteuer die Classic Serie mit Der neue Superheld.

In der Gegenwart überschlagen sich die Ereignisse: Cryona erscheint Jan Tenner senior und will ihm wichtige Hinweise geben. Gleichzeitig möchte Ostland Tatsachen schaffen und startet einen verheerenden Atomschlag gegen Westland.

Der Zuhörer erfährt weiterhin, was nun genau auf der Erde passiert ist: Es gab bereits mehrere Zivilisationen auf der Erde. Die erste dieser Zivilisationen startete seinerzeit ein Raumschiff mit dreihundert Personen an Bord und verging dann kurz darauf in einem verheerenden Atomkrieg. Es folgte eine zweite Hochkultur namens Terrania. Doch auch diese Hochkultur drohte zu scheitern und konnte nur durch das Eingreifen  der Nachfahren der frühen Astronauten vor dem Schicksal der ersten Hochkultur bewahrt werden.

Als ob das alles nicht genug wäre, wird nun auch ein gigantisches Raumschiff geortet, das Kurs auf die Erde gesetzt hat.  An Dramatik fehlt es auch in Folge 8 keinesfalls!

Zum Schluss erfährt der Zuhörer dann auch, mit welchem Gegenspieler Professor Futura und Co. es nun wirklich zu tun haben. Das ist natürlich ein richtig übler „Bursche“, der den Hörern der Jan Tenner Classic Serie natürlich bestens vertraut ist. Da ich nicht zu viel spoilern möchte, verrate ich  das an dieser Stelle aber nicht.

Dem Autor Kevin Hayes ist es zu verdanken, dass Folge 8 nicht zum reinen Infodump mutiert ist. Es werden viele Informationen vermittelt, aber das geschieht nicht schulmeisterlich dozierend und ist  auch für Neu-Hörer absolut verständlich.

Hat mir in der letzten Folge besonders Lutz Riedel gut gefallen, kann ich in dieser Folge keinen besonders herausstechenden Sprecher benennen. Das ist aber schlicht und einfach damit zu erklären, dass die Gesprächsanteile sehr ausgewogen und deshalb gut miteinander verwoben sind. An einigen Passagen schrammt Thomas Kästner als General Forbett knapp am Overacting vorbei. Das ist aber durchaus auch der durchaus etwas speziellen Rolle des Offiziers geschuldet. Ich würde mich sehr darüber freuen, wenn der cholerische Haudegen in Zukunft mal etwas mehr Raum bekäme und uns mehr von sich zeigen könnte.

Abschließend muss man sagen, dass diese Folge besonders interessant für Alt-Hörer ist und sicherlich dazu führen wird, dass einige Leute wieder ihre Kassetten heraus kramen werden. Als besonderes Goody liegt der CD der Mini-Comic Zweisteins Falle bei, worüber ich mich wieder besonders gefreut habe. Kurz und gut: Ich bin voll zufriedengestellt und freue mich auf die nächste Folge!

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Jan Tenner: Schatten über Westland (7)

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Schatten über Westland / Copyright: Zauberstern-Records u. Kiddinx

Ich habe sehnsüchtig darauf gewartet, nun ist die zweite Staffel von Jan Tenner Der neue Superheld erhältlich. Nachdem mich die erste Staffel restlos begeistert (und mit einem fiesen Cliffhanger zurückgelassen) hat, konnte ich das kaum erwarten. Kevin Hayes und dem Team von Zauberstern-Records ist ein erfolgreicher Reboot der Kultserie aus den Achtzigern gelungen!

Schatten über Westland schließt nahtlos an die Ereignisse von Folge 6 In der Hölle von Ostland an: Der „alte“ Jan Tenner wurde von einem Teleporter nach Ostland entführt und wurde umgedreht. Er ist nun der stolze Erste Krieger des Herrschers Ling Furiosa und soll den Triumph Ostlands sichern. Aus diesem Grund wird eine Flucht aus Ostland inszeniert, damit Jan Tenner eine heimtückische Mission in seiner Heimat durchführen kann. Selbstverständlich ist auch die zwielichtige Cryona mit von der Partie, die in Folge 6 als große Retterin von Futura und Co. aufgetreten ist. In dieser Folge wird aber klar, dass sie eigene Pläne verfolgt und nicht unbedingt zur guten Seite gehört.

Technisch ist das Abenteuer absolut hochwertig produziert. Soundeffekte, Musik und Sprecher agieren auf sehr hohem Niveau und durch die erstklassigen Synthesizer-Stücke hört es sich definitiv nach Jan Tenner an – ohne dabei in irgendeiner Form altbacken zu wirken.

Für mich dominieren in dieser Folge Lutz Riedel (Jan Tenner) und Till Hagen (Erzähler), die wirklich perfekte Arbeit abliefern. Riedel hat mich an einigen Stellen sogar richtig verwirrt, was aber seiner extremen Leistung als Sprecher zu verdanken ist, und nicht an etwaigen Logikfehlern des Scripts.

Worüber ich mich besonders freue, ist das Worldbuilding von Kevin Hayes. Der übergeordnete Faden über das Weltreich Terranien, das sich vor über 500 Jahren in Westland und Ostland dividiert hat, ist eine mehr als gelungene Idee. Bisher galt Westland ja als moralisch überlegen, aber weshalb wissen die Menschen nichts über die Historie? In einem Dialog wird auch ein gewisser Albert Einstein erwähnt, der auch in der Welt von Jan Tenner bekannt ist. Man darf also gespannt sein, was es da noch für Parallelen zu unserer Welt geben wird.

Schatten über Westland überrascht dieses Mal mit einem sehr flotten Action-Plot, der zusätzlich durch die innere Zerissenheit von Jan Tenner/Lutz Riedel etwas Tiefe bekommt. Erneut verlässt man sich nicht auf ein „Schema F“, sondern bietet dem Hörer spannende Unterhaltung. Gemeinerweise endet die Episode wieder mit einem spannenden Clifhanger…

Als besonderes Gimmick liegt der CD der Comic „Kurs auf Wega 5“ bei, der seinerzeit im YPS erschien und für Fans der Serie ein echtes Geschenk ist. Kurz: Kaufen, hören, Spaß haben!

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